Moderne Sklaverei: Orangenplantagen

»Viele Migranten aus afrikanischen Ländern tragen auf diese Weise zu einer wirtschaftlichen Veränderung in Sizilien und in ganz Süditalien bei, deren Auswirkungen sich zur Zeit nur erahnen lassen. Die brachliegenden, von italienischen Auswanderern und Auswanderinnen vor Jahrzehnten, manchmal auch über hundert Jahren, verlassenen Höfe werden wieder in Betrieb genommen.«

Gilles Reckinger, Bittere Orangen. Ein neues Gesicht der Sklaverei in Europa, Wuppertal: Peter Hammer Verlag 2016, S. 167.

Ethnologie, die schlicht zeigt und einem schlimmstenfalls jede Lust an Orangensaft nehmen kann — bestenfalls aber ganz konkret die Verquickung vom eigenen Griff ins Obstregal mit den Schicksalen Hunderttausender und den Umwälzungen ganzer Landschaften deutlich macht.