Die Kunst und das Politische

»Erzählungen konstituieren nicht nur die politische Welt, sondern werden zugleich zu der Brille, durch die sich diese neue Sichtweise auf das Politische auf theoretischer Ebene erfassen lässt. Das storytelling steht also im Zentrum von Arendts politiktheoretischer Konzeption, aus deren Analyse vielleicht so etwas wie ein Modell für eine narrativ verfasste politische Theorie gewonnen werden kann.« (S. 196)

Maike Weißpflug, Hannah Arendt. Die Kunst, politisch zu Denken, Berlin: Matthes und Seitz 2019, S. 196.

So klar und locker führt Maike Weißpflug in Hannah Arendt ein, dass man ganz überrascht ist von diesem Ton, der bei akademischem Nachwuchs in Deutschland mehr als selten ist. Dann auch noch die Literatur als Ausgangspunkt von Arendts Denken — was will man mehr? Vielleicht einen Begriff von Literatur, den die Autorin vielleicht aber einfach nicht hat, weil Arendt keinen hatte?