Antonio Gramsci und der Joghurt

»Vor dem Kühlregal voller Joghurtbecher und Milchtüten kam ich zur Ruhe. Die Kälte war eine sanfte Betäubung. Da sah ich eine Frau, die den gleichen lockigen Kopf hatte wie Tatjana. Im Nacken war ihre Frisur hoch geschnitten, was die Locken noch lebendiger um ihren Kopf wippen ließ.«

Nora Bossong, 36,9°, München: Carl Hanser Verlag 2015, S. 216.

Ein Buch über Joghurtbecher? Ein Roman über Antonio Gramsci, so zumindest der Klappentext. Fleißig, so fleißig, möchte man mit den Worten Sibylle Bergs sagen — und doch bleibt am Ende nichts, kein Wunder, dass das Buch keine Spuren hinterlassen hat.